"Auch unter närrischen Vorschlägen ist) „oft viel Weisheit verborgen." (J.J. Becher, 1682)
J.J. Becher berichtet in seinem Büchlein „Närrische Weißheit und weise Narrheit“ (1682/83, vgl. Abb.) von hundert nützlichen und kuriosen Konzepten und Projekten (auch von eigenen). Es handelt sich dabei oft um „Konzepte, welche dem äußeren Ansehen von Raison waren und gute Intention demonstrierten, dennoch aber in praxi nicht succerierten, und derentwegen...für närrisch...ausgeschrieen worden sind...(obwohl in ihnen) oft viel Weisheit verborgen...und vielleicht auf eine andere Zeit durch andere Leute, und auf eine andere Manier noch gut tun“ (J.J. Becher).
Stichwortartige Beschreibung
(nach J.J. Becher, 1682):
Die Geschichte gefiel uns und der BASF AG (auf deren Gelände in der Rehhütte zwischen Ludwigshafen und Speyer) die Sache sich wohl abgespielt hat. Deshalb wurde das Objekt (Elefant, Pflugscharen und Hebegerät) von der JJBG (Dipl.-Ing. W. Philippe) nachgebaut und der Öffentlichkeit (2003) am Ort des Geschehens demonstriert (vgl. Abb.). Jetzt kann der „Elefant“ im J.J.Becher-Haus besichtigt werden.
Wenige Tage vor der gemeinsamen Veranstaltung wurde im WDR/NDR-Fernsehen dokumentiert, wie ein Elefant aus einem Zirkus ausbrach und in der Nähe in einem sumpfigen Bachgelände versank, so dass er mit einem Autokran wieder herausgehoben werden musste. Zufall? Klar! Aber Duplizität der Ereignisse schon. Nur: bei J.J. Becher war eine interessante technisch-ökonomische Überlegung herauszulesen, denn wenn die „Rahmenbedingungen“ gestimmt hätten (z.B. anderer Untergrund), dann wäre das Konzept doch gar nicht so schlecht gewesen. Und der Ingenieur May Eyth („Hinter Pflug und Schraubstock“ 1899) hat um 1880 in Ägypten ähnliches versucht – allerdings nicht mehr mit einem Elefanten sondern mit einem Dampfpflug.
Das Närrische birgt oft die Chance seiner Möglichkeit in sich ... das wollte J.J.Becher uns nahe bringen. Recht hat(te) er!